Ironie, Doppeldeutungen, Paradoxa gehören mit zu den Hauptmerkmalen der Werke von Beatrice Donin. Ausgehend von schlichten, vordergründig “harmlosen” Darstellungen von Figuren und Tieren versucht B.D., den Betrachter in ein hermeneutisches Spiel miteinzubeziehen, bei dem Bild und Wort (als Titel bzw. Zitat – oder als Sprachzeichen im Werk selbst) sich gegenseitig ergänzen bzw. im Widerspruch zueinander stehen.
Durch das Abwechseln zwischen der sichtbaren und der semantischen Ebene und durch die Dialektik der Wahrnehmung (etwa die “Statik” strenger Geometrie und die “Bewegung” der organischen Welt im Bestiarium) wird somit oft ein Spiel zwischen Extremen “inszeniert”, dessen durchaus ernste Bedeutung mit einem Lächeln herausgefordert wird.
Absicht dieses ästhetischen Verfahrens ist nicht zuletzt die Bewußtseinschärfung für gewisse Probleme unserer Zeit: Etwa die Frage der Geschlechterrollen, die Frage der existentiellen Einsamkeit oder allgemeiner Umweltproblematik.
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