Das Forum Stadtpark galt in den 70er und 80er Jahren als zentraler Ort avancierter Literatur nicht nur in Österreich, sondern im gesamten deutschsprachigen Raum. Wenngleich der Avantgardeanspruch von den meisten Forum-Stadtpark-AkteurInnen dieser Zeit - ebenso wie die Mehrspartigkeit und das Prinzip der Selbstverwaltung — als einigender Faktor in einer heterogenen Situation empfunden wurde, war er im ursprünglichen Konzept der Gründungszeit nicht vorgesehen. Der Vortrag wird zeigen wie diese Profilbildung von einem "Haus von allen für alle" bis zur Etablierung einer als ungeschriebenes Gesetz tradierten ästhetischen Schwelle schon während der Anfangszeit in den frühen sechziger Jahren ihren Lauf nahm.

Christine Grond-Rigler, geb, 1967 in Graz, lebt in Niederösterreich; Studium der Germanistik und Anglistik/Amerikanistik in Graz und Wien. Seit 2009 Leiterin des Archivs der Zeitgenossen — Sammlung künstlerischer Vor- und Nachlässe an der Donau-Universität Krems.
http://www.donau-uni.ac.at/de/universitaet/whois/03916/index.php